Sven Sauter

Cimicifuga



Cimicifuga



Cimicifuga racemosa - Silbertraubenkerze - Wanzenkraut - Schlangenwurzel

Der Naturwissenschaftler Linné nannte die Pflanze ganz pragmatisch »Cimicifuga«.
Die Bezeichnung ist zusammen gesetzt aus dem lateinischen cimex = »Wanze« und fugare = »flüchten«.
Der Name bezieht sich auf den unangenehmen, sogar Wanzen vertreibenden Geruch, welche eine europäische und eine asiatische Art der Cimicifugae besitzen. Die anderen 16 Arten, insbesondere die Art Cimicifuga racemosa (deren Heimat Nordamerika ist), von der hier gesprochen werden soll, haben keinen solchen Duft.

Im Volksmund wird die Pflanze ganz anders, nähmlich »Silber-Trauben-Kerze« genannt. .
Das Silbrige zeigt ihre Verwandschaft  zum Mondhaften, zum Gefühlskörper auf; - homöopathisch betrachtet zu den Mitteln Argentum nitricum und Lachesis, mit denen sie die Linksseitigkeit der Symptome teilt.
Das Traubenhafte der Blütenstände, betont das zarte, empfindliche, leicht verletzbare Gemüt, welches alle Pflanzen der Familie der Ranunculaceae (Hahnefussgewächse) besitzen, zu denen die Cimicifuga gehört.
Die Kerze, ist ein schönes Bild dafür, dass sie brennt voller Hitze aber auch Empfindsamkeit, ganz wie die grosse, homöopathische Kerze Phosphorus.

Miasmatisch betrachtet weisen der Stau, die vielen Ängste, die Entzündungen der Sexualorgane, die Pflanze als dem sykotischen Miasma zugehörig aus.

Allgemein gesagt, besitzen alle Symptome welche Cimicifuga in der Lage ist zu verändern immer einen Bezug zu einer starken, emotionalen Erregbarkeit.
Wenn wir nun bedenken, dass die Knochen das tiefste Resonanzsystem in unserem Körper darstellen, ist es kein Wunder, dass die Menschen und insbesondere die Frauen, die einen Bezug zu Cimicifuga haben, mit Erkrankungen ihrer Knochen reagieren, wenn die Schwingungen denen sie ausgesetzt sind, sie zu sehr belasten. Durch die Auflösung der Knochen, wie sie bei der Osteoporose geschieht, versucht die Seele den negativen, äusseren Schwingungen den Resonanzraum im Körper zu entziehen.
Natürlich kann es nie darum gehen diese Begabung zur Empfindsamkeit in einem Menschen abzutöten, sondern was Cimicifuga im Rahmen einer Behandlung bewirkt ist, dass die Seele die komplexen Schwingungen und Gefühle besser verarbeitet, ohne dass sie zu einer Last werden.
Wichtig für eine Verständnis der Energien von Cimicifuga ist, dass diese reifen, superzickigen Frauen, die wie zerbechliche, phosphorische Fackeln, mit ihrem rosa Flitter die Welt bestäuben, eine unglaubliche Gnade und Bereicherung in dieser Welt darstellen.

Die phytotherapeutische Anwendung der Cimicifuga (engl. Black kohosh), haben wir von den Indianern gelernt. Sie verwenden sie als Tonikum der Frauen, zur Nervenstärkung, zur Behandlung von Rheuma, Arthritis, Ischias und gegen Schlangenbisse.

Cimicifuga besitzt 4 therapeutische Hauptthemen:

1. Die Menstruation

2. Die Geburtshilfe

3. Das Klimakterium

4. Die besänftigende, stärkende Wirkung auf die Psyche

1. Menssymptome:

Alle Menstruations-Beschwerden, die einen direkten Zusammenhang zu einem starken emotionalen Ereignis besitzen. Also durchaus auch z. B. Beschwerden in Folge von Schreck, Aufregung, Trauer, usw.
Das Blut ist dunkel, klumpig, oft übelriechend
Je stärker die Mens fliesst, desto stärker sind die Beschwerden (Lach. umgekehrt)
Schmerzen quer über das Becken, von Hüfte zu Hüfte
Schmerzen in der Uterusgegend von einer Seite zur anderen schiessend
Schmerzintoleranz
Menstruation begleitet von Kopfschmerz
Menstruation und Rheuma, Zuckungen (Chorea), Hysterie, Psychosen
Abwechselnd Menstruationsbeschwerden und Rheuma
Während Mens sind die anderen Beschwerden >
Amenorrhoe
Senkungsgefühl des Uterus, Prolapsneigung
Modalitäten:
> Wärme, Essen, Ruhe (aber auch > durch Bewegung (Mezger))
< Kälte, Nachts, im Bett, morgens, Berührung, Mens (stärker die Mens fliesst, desto stärker sind die Beschwerden)

2. Schwangerschaft und Geburt

Tendenz zum Abort durch übersteigerte Emotionen
Hat furchtbare Vorahnungen, Ängste in der Schwangerschaft;
- dass die Geburt nicht gut verläuft
- dass das Kind behindert oder missgebildet zur Welt kommt
Schüttelfrost zu Beginn der Geburt (Cimicifuga ist immer fröstelig)
Unregelmässige Wehen
Aufhören der Wehen während der Geburt (mit Künzli-•)
Verkrampfungs des Muttermundes während der Geburt
Konvulsionen durch Erregung während der Geburt
Geräuschempfindlich während der Geburt
Verzweiflung während der Geburt
Herzbeschwerden, Angina pectoris-Anfälle während der Geburt

Uterus klemmt sich nach der Geburt mit Schmerzen in die Hüfte ein
Psychose nach der Geburt; - der Kopf fühlt sich fremd an, Sie weiss nicht was los ist, Sie spricht unverständlich, schreit, versucht sich zu verletzen
Ätiologie: Beschwerden die seit einer Schwangerschaft oder Geburt bestehen

3. Klimakterium und Menopause

Auf der substantiellen, phytotherapeutischen Ebene wirkt Cimicifuga als Phyto-Östrogen. Phyto-Östrogene sind z. B. auch in Basilikum, Ginseng, Granatapfel, Hopfen, Melisse, Rhabarber, Salbei, Sonnenblume, Tigerlillie, und vor allem in Rotklee und Soja enthalten. Der Wirkmechanismus der Phyto-Östrogene ist noch nicht vollständig bekannt. Es wird vermutet, dass ihre regulierende Wirkung auf den weiblichen Hormonhaushalt, wie bei den körpereigenen Östrogenen über die Östrogenrezeptoren stattfindet.
Insofern gilt es zu Überlegen ob bei guter Verträglichkeit nicht erstmal eine substantielle Therapie, mit einem standardisierten Produkt (wie z. B. Remifemin®) anstelle der aufwändigen Homöopathischen zu versuchen ist.
Wenn eine Unverträglichkeit besteht, drückt sich diese in der Regel in Magenschmerzen und Übelkeit aus. Bei Patientinnen, die sich im Arzneimittelbild von Cimicifuga wieder erkennen, bei denen aber zugleich eine solche Unverträglichkeit besteht, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass eine homöopathische Verordnung von Cimicifuga angebracht ist.
Gute Erfolge mit substantiellen Gaben von Cimicifuga zeigten sich bei entsprechenden Symptomen in Kombination mit Johanniskraut (Hypericum. Bei Depressionen.), Mönchspfeffer (Agnus castus. Es ist jedoch auf eine evtl. auftretende Frigidität zu achten) und Salbei (Salvia).
Grundsätzliche Indikationen für Cimicifuga sind: Trockenheit der Vagina, Amenorrhoe, PMS, Östrogenmangel, klimakterische Beschwerden wie: Depressive Stimmungszustände, Zwischenblutungen, Wallungen, Reizbarkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, nächtlicher Harndrang, usw.

4. Psyche

Hysterie und Traurigkeit
Kummer, Sorgen; - z. B. Sorgen um die Genesung
Verrückt-Sein; - glaubt verrückt zu werden. Gefühl in einem Käfig eingesperrt zu leben
Gefühl als ob sich eine schwarze Wolke über sie herabgesenkt hätte (DD. Lac-c., Milchmittel)
Argwöhnisch; - will keine Medizin nehmen weil sie denkt, etwas stimmt damit nicht
Wahnideen
- Die Menschen im Haus werden sie töten
- Sie sei zu unliebsamer Arbeit gezwungen, eingeschränkt, unterjocht (mit Künzli-•)
Furcht
- vor dem Tod
- verrückt zu werden
- in einem Wagen zu fahren
Psychische Symptome nach Verschwinden des Rheumatismus (mit Künzli-•)

Allgemeines

Weiblicher Schwerpunkt
Wenn sie sich hinlegt, oder sobald Druck auf die Muskeln kommt, beginnen diese zu zucken
Stete Kälte und Frösteligkeit, Neigung sich zu erkälten
Migräne, Scheitelkopfschmerz, drückend, von unten nach oben
Herzbeschwerden; Gefühl als ob das Herz wund und zu gross sei, Angina pectoris- anfälle
Gilt als spezifisch weibliche Nux-v.
Antidotiert Rhus-t.-Vergiftungen
Mezger fand in seiner AMP den Lungenbezug, der teilweise zitiert wird, nicht bestätigt



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