Bär
1/2. Mai 2004 in Degen/Schweiz

Bär - Ursus arcticus

C 2


V4
Auffälligerweise hatte ich beinahe keine körperlichen Symptome, es ging mehr um emotionale Dinge. Ein riesiger Bär tauchte auf und wiederholte ständig das Wort: Respekt.
Bei einem anderen schamanischen Seminar begegnete mir ein Gorilla, der auch "Respekt" zu mir sagte. Dann sah ich mich als Kind an der Hand meines Vaters, ich hatte einen riesigen Respekt vor meinem Vater, der aber geprägt war durch Angst. Obwohl ich von ihm nicht geschlagen wurde, fühlte ich mich nicht sicher bei mir. Er war unberechenbar, man wußte nie, was geschieht. Wenn ich Klein-Sein mit Angst verbinde, dann erfasse ich die Größe meiner geistigen Helfer nicht richtig. Ich habe eine kleine Ahnung bekommen, wie riesig diese Kraft ist und ich nur eine kleine Spitze dieser Kraft benutze. Den Respekt, den ich gegenüber der Größe eines Anderen entwickeln kann, fördert auch den Respekt meiner eigenen Größe gegenüber. Alle meine Patienten stehen in Resonanz zu mir und daher auch zu meinen Krafttieren. In diesem Sinne repräsentieren die Krafttiere auch Themen meiner Patienten. Dieser Gedanke löst eine große Freude in mir aus.

V11
Mir ging es so ähnlich. Ich habe ein wenig ein Durcheinander mit dem, was ich aufgeschrieben habe. In der ganzen C2 habe ich den Eindruck von unterschiedlichen Größenverhältnissen, um die es hier geht. Ich kann nur etwas ahnen von der immensen Größe der Bären. Das ganz ganz Große und das ganz ganz Kleine. Zu Beginn will alles wieder nicht, wie ich es will, alles ist ein unbändiges Chaos und hat überhaupt keine Struktur. Es geht nicht so weich, wie ich will. Dies zeigt mir jedoch ganz viele Möglichkeiten auf, was alles auch noch möglich ist. Es gibt soviele Chancen.
Hals, kratzen
Mund, Trockenheit
Mund, brennend,  Zungenspitze,
Augen, brennen
Nase, brennen
Eine große Erwartung auf etwas Großes stellt sich, von dem ich nur eine kleine Ahnung habe.
Es gibt keine Worte, um das auszudrücken. Ein Gefühl setzt sich zusammen aus Respekt, Dankbarkeit und viel Erwartung. Dann erinnere ich mich an meinen Liebeskummer, er kommt mir sehr klein dagegen vor. Ein Bild von herunter rieselnden Möglichkeiten stellt sich ein, die alle Löcher auffüllen. Plötzlich wird mir klar, daß es Liebe ist, die alles ausfüllt. Gefühl von Geborgenheit
Gefühl von Eingehülltsein.
Eigentlich ist alles einfach. Ich bin eine kleine Menschenfrau und brauche Hilfe, ich kann es allein nicht schaffen. Das Lied: "Liebe ist alles" (von Rosenstolz) taucht auf. Da fällt ein fremdes Stäubchen in den Mörser und ich sorge mich, daß es die Substanz verunreinigt, das es zu einer Substanzveränderung kommt, doch dann denke ich: Es paßt schon, es ist alles so chaotisch. Es geschieht sowieso alles anders, als man denkt und nicht so, wie ich will. Alles paßt haargenau. Dann denke ich, daß wäre total scharf, wenn das alles Koks wäre. Das wäre ich total wach und ich wäre total gut, ich würde nichts falsch machen und wäre völlig souverän. Ein wenig davon habe ich jedoch schon. Ich gähne zwar wie blöd, aber bin nicht müde. Eigentlich fühle ich mich stark, wach und gut aufgehoben, eigentlich könnte es schon Koks sein, eigentlich ist es das ja schon. Im Unterschied zu anderen Substanzbegegnungen fühle ich mich total gut und es ist leicht.

V5
Zuerst fand ich es sehr schön. Bilder von Schnee, Weite, Freundschaft, unendliches Sein. Verbunden, unbegrenzt, sinnlich erotische Kraft, ein Herz entsteht im Gefäß, heilen, verbinden, ganz werden, rund, weit, still, eine Spirale entsteht. Rückzug, sich Zeit lassen. Es ist jetzt angenehme Wärme da. Gletscher, leises Eisklirren, scheinen lassen. Gedankenmüde.
Ich mag nicht mehr tun und fragen, dann wurde ich wieder sehr müde. Ich mag nichts mehr tun, ich will mein Fell von der Sonne bescheinen lassen, ich will es lustvoll haben. Dieses Rühren ist eine reine Anstrengung. Alle rühren so brav, ich frage mich, ob ich ausbrechen soll? Halte mich jedoch zurück, denke, die anderen sind auch tapfer. Da wird mir übel. All diese Arbeit auf dieser Erde. Der große Baum spiegelt sich in einem nicht mehr klaren Tümpel, auch die Tümpel sind krank. Ich bin müde und resigniert, es ist zuviel.
Beide Schultern drücken schwer, die linke mehr
Der Magen ist in Bewegung
Ich brauche es und nehme es.
Als ich die Schüssel wiederbekomme, wird es mir noch übler. Ich mag nicht mehr tun, nur noch geschehen lassen. Ich frage mich, ob ich mir helfen lassen kann. Erlaube ich es mir zu nehmen ? Ich möchte nicht mehr soviel tragen. Ich möchte lieber lustvoller leben.

V8
Extremitäten, kribbeln, wie eingeschlafen, Bein, Fuß, rechts
(einem anderen TN schläft der linke Fuß ein)
Wärme
Der Klang des Mörsers hört sich an, wie Kindergelächter
Oben auf einer Mauer steht eine Gruppe Kinder und sie schauen auf uns herab und kommentieren, wie in einem Puppentheater das Geschehen. Dann verschwindet die Gruppe und es bleiben nur zwei übrig, die wie Engelchen aussehen und miteinander kichern.
Sie amüsieren sich darüber, daß eine von ihnen gerade unten auf der Erde ist.
Übelkeit, vom Magen ausgehend
Sehe einen weißen Bären, der im Wasser schwimmt, als ich ihn frage, woher er kommt oder wohin er geht, gibt er keine Antwort. Daraufhin werde ich müde. Rechts herum reiben ist besser, als links herum. Links herum wird es mir immer übel. Das Geräusch der Mörser kommt mir vor, wie ein Bienenschwarm.
Durst, vermehrt
Vlg. in großen Schlucken zu trinken, Wasser reinzuschütten
Durst, unstillbar ( 7 TN)

V10
Nach dem Singen wurde ich sehr traurig. Die Frage, was ist eigentlich ein Tanzbär? Beim Reiben kommt sofort wieder alles hoch an den Rand und ich denke, es will raus, aber das war es nicht. Ein Bär taucht auf, der das Maul weit aufreißt, aber es ist nicht beängstigend. Da merke ich, daß es nur eine Maske ist und ich in die Maske hineinschlüpfen könnte.
Dann wollte ich raus aus dem Raum, um einen Bärentanz zu machen. Fische und Vögel tauchten auf.

V2
Die Frage, ob wir hier alles richtig machen beschäftigte mich lange. Dann irgendwann konnte ich es annehmen und dachte, daß es nun halt so ist, daß ich es halt so mache. Ich bekam einen schweren Kopf, er sank nach vorne. Ich fragte mich, was das bedeutet, ist es Demut? Irgendwann schaute ich in dunkle Bärenaugen, die ganz nahe waren. Ich habe das Gefühl, daß ich heute nicht viel empfinde. Ich rief die Bären an und sagte: Hallo, ich bin hier, ich bin offen für eine Mitteilung, da lief mir eine warmen Welle vom Nacken zum Steißbein herunter, sehr angenehm, warm. Dann tauchten viele nervige Gedanken über andere auf und ich dachte, daß ich lieber alleine sein möchte. Ich bin ein Einzelgänger. Dann sah ich einen Bären, der in der Ferne über Schneefelder läuft, auch wenn das nun kitschig klingt, es war das Bild, was auftauchte. Während der ganzen C2 war für mich das deutlichste Gefühl das, daß ich alleine sein möchte.

V6
Ich hatte eine Gefühlsleere, alles war weit weg. Ich dachte, daß ist jetzt so, setzte mich unter keinen Druck.
Kopf, Kopfschmerz, Stirne
Brust, Schmerz ,Brustbein
Wenn etwas emotional schwierig ist, bekomme ich oft diesen Kopfschmerz
Das Bild einer Bärenkarawane, die im Trauerschritt eine unendliche Ebene durchschreitet. Sie sehen aus, als ob sie zu einer Beerdigung gehen würden.

V3
Ich hatte viele komische Bilder. Ich sah viel Zerstörung. Alles war zusammenhangslos. Ein Bärenschädel taucht vor mir auf.
Extremitäten, Krampf, Handballen, rechts
Extremitäten, Hand, Dupuytren´sche Kontraktur  (2 TN)
Ich sah viele verbrannte Feuer, dann sah ich für einen kurzen Moment mein Krafttier, aber es kam kein Kontakt zustande.
Sehe eine Kolonne von Zigeunerwagen, im letzten Wagen steht ein Käfig mit einem schreienden Bär. Dieses Bild macht mich sehr traurig, es beelendet mich. Viele Bilder von Bären in Gefangenschaft und Bären in Freiheit. Erinnerungen an eine Lehrerin tauchen in mir auf.
Kopfschmerzen, rechts
Extremitäten, Schmerz, Leiste, Oberschenkel, rechts
Dann sehe ich einen Freund von mir, wie er Aufträge angelt, voller Freude. Sehe Hände, die von einer blauen Licht-Aura umgeben sind. Dann tauchen Bilder auf oder Ahnungen von Bildern auf, aber gleichzeitig erschreckt mich etwas und ich weiß, daß ich diese Bilder lieber nicht sehen möchte. Es ist so, als könnte ich etwas über alle Menschen hier in diesem Raum sehen und ich glaube, daß ich das nicht möchte. Deshalb habe ich es abgeblockt.
Rücken, Schmerz, Lumbal-Sakral-Region, plötzlich, stark

V12
Große Traurigkeit, Vlg. zu weinen, aber es geht nicht
Extremität, kribbeln, Fuß, links, wie eingeschlafen, wie Ameisenlaufen
Zeit vergeht langsam
Bilder vom Vater meiner Großmutter
Bärenkinder in Gefangenschaft hinter Gittern
Gleich darauf ein Bär in der Wildnis, Erkenntnis, wie schön es sein kann. Eine Gruppe Bären kommt auf mich zu und ich möchte mich mit ihnen unterhalten, aber das geht nicht, weil ich sie nicht verstehe und sie mich auch nicht. Ich frage mich, ob ich mich überhaupt einlassen darf auf das, was sie mir erzählen, da fürchte ich mich und blocke ab.
Dann sehe ich einer Familie von Bären zu, wie sie ihren Alltag meistern, ich möchte ihnen helfen, aber sie lassen es nicht zu und ich werde traurig. Dann treffe ich einen Bären und wir schauen uns lange schweigend an und ich begreife, daß es einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt ist, um ihm zu begegnen. "Respekt" ist wichtig, das streßt mich. Das macht mich zappelig und unruhig. Als ich mich hinlege. wird es besser. Als ich wieder in den Mörser hinein schaue denke ich, daß ist doch alles nur Chaos hier und werde richtig aggressiv. Als ich mich wieder hinlege, wird es besser. Zum Schluß taucht ein Bär auf, der sagt, Ja ,so ist es gut.

V7
Bei mir geht überhaupt nichts. Vielleicht bin ich diejenige, die hier die Unruhe hineinbringt.
Es gibt einfach keinen Kontakt. Ich habe das Gefühl, ich stehe neben mir, ich bin gar nicht hier. Ich überlege mir, ob ich nach Hause gehe.

V9
Ich fühle mich gut, ich habe keine Visionen, keine Symptome, keine Gefühle. Ich denke öfters an die anderen Teilnehmer der Gruppe und hoffe, daß sie tiefe Erlebnisse haben.
Ich warte, daß irgend etwas geschieht, das ist alles sehr gut.

V1
Das zentrale Thema in der Bärenbegegnung ist, daß kein direkter Zugang zu den Bären möglich ist. Eine für uns ungewohnte Situation: Je direkter wir auf etwas zugehen, desto mehr entzieht es sich der Kommunikation. Je mehr wir uns bemühen in dieser Begegnung etwas zu produzieren, desto weniger gelingt es uns. Der Eindruck, daß hier "alles nur Chaos" ist stellt sich ein. Die für uns und unsere Art mit der Welt umzugehen ungewohnte Situation löst Verwirrung und Unzufriedenheit aus. Die Furcht, sich dem Chaos ( Syphilinie) auszuliefern übernimmt das Steuer und wir retten uns in den Schlaf und das Wegdösen (Sykose). Bärenkraft anzunehmen heißt, die Fähigkeit mit dem scheinbaren Chaos mitzugehen, zu trainieren.  Begriffe wie "Sich ausliefern" und "Sich hingeben" möchten ich in diesem Zusammenhang vermeiden, da sie einerseits etwas Ausgelutschtes haben, andererseits die aktive Haltung, die nötig ist, um in einem Trance-Zustand zu kommunizieren, nicht wirklich beschreiben.
Ich habe ein Ritual bekommen von den Bären, für diejenigen Menschen, in deren Familiengeschichte,  jemand plötzlich gestorben ist.
Das Ritual heilt einen bestimmten Zusammenhang in der Familiengeschichte. In dem Moment, wo jemand plötzlich stirbt und seinen Ehepartner und die Kinder hinterläßt, verliert das familiäre System eine bestimmte Art von Geborgenheit. Auf einer spirituellen Ebene entspricht dieser Moment des Verlustes dem Moment, wo sich die Bären als Helfer anbieten.  Die Familie ist nun gezwungen, sich Hilfe von Außen zu suchen. In dieser Begegnung geschehen die wichtigsten Dinge außerhalb. Die Bärenkraft hat ihre größte Wirksamkeit in der Peripherie.
Rituell inszeniert man diese Anbindung an die Bärenkraft folgendermaßen:
Man nimmt einen Stein als Repräsentanten für den Bären und einen Stein als Repräsentanten für den Ahnen, die Ahnin, die gestorben sind. Diese legt man nebeneinander. Dann nimmt man einen Stein, der einen selbst repräsentiert. Diesen Stein legt man in 20-30 cm Entfernung von den anderen beiden Steinen hin. Dann besorgt man sich Bärenhaare und spinnt daraus einen Faden. Diesen Faden legt man als Verbindung von den beiden nebeneinander liegenden Steinen zu dem einzelnen Stein. Was das Bild aussagt, herstellt, ist eine Verbindung, Nabelschnur zu den Bären. Diese Nabelschnur ist das Gegenteil von dem Seil, mit dem man sich erhängt. Das  Bild, welches entsteht soll nicht dazu benutzt werden, um damit zu arbeiten, sondern es reicht, wenn wir es betrachten. Um in Kontakt mit den Bären zu treten, ist es nötig, viele Einladungen zu versenden. Diese Einladungen verlangen nach Form und Gestaltung. Den Aufwand, den wir betreiben, diese Einladungen zu gestalten, schlägt sich in der Dichte der Kommunikation nieder. Es geht nicht um eine Kommunikation über Befürchtungen oder Ängste.
Ich erinnere mich an die Kritiksucht meiner Mutter. Wir besuchten gestern, auf dem Weg hierher, meine Mutter und es war unglaublich, daß es keine Handlung gab, die ich irgendwie richtig machte. In ihren Augen gab jede kleinste Bewegung meinerseits Anlaß zu Kritik. Erschreckenderweise erkannte ich, daß ich diese Kritiksucht teilweise übernommen habe. Ich überlegte mir, woher dieses Verlangen kommt. Ein Aspekt von Kritik ist immer das Nicht-Aushalten der Zufriedenheit des Anderen. Man nervt sich über die Zufriedenheit des Anderen und kritisiert ihn solange, bis er auch unzufrieden wird. Okay, dachte ich, also ist meine Mutter unzufrieden. Woher kommt diese Unzufriedenheit? Dazu muß ich sagen, daß ihre Mutter an Krebs starb, als sie 12 Jahre alt war (hier also der Moment, wo die Bärenkraft der Geborgenheit die Familie verläßt). Die Familie ist gezwungen, sich Hilfe außerhalb zu suchen.Tragischerweise kommt diese "Hilfe"  in Form einer sprichwörtlichen "bösen Stiefmutter" (DD. Rhus.-tox.) ins Haus. Fortan lebt meine Mutter als eine Art Aschenputtel (DD. Carc.) und ist der Kritik ihrer Stiefmutter ständig ausgesetzt. Eigentlich ging es nun darum, sich die Geborgenheit, welche die verstorbene Mutter hätte geben können, von den Bären zu holen. Die Frage stellt sich nun, weshalb geschieht überhaupt dieser Unfall, diese Verletzung des familiären Systems? Die Antwort war, es ist historisch wichtig, daß Menschen aus ihrem familiären Netz fallen (das das Spinnen-Netz zerbricht) sonst würde die Menschheit in der illusionären Haltung weiterleben, daß die Hilfe immer aus dem eigenen familiären System kommt. Die Idee, daß man nur von einer Kraftquelle abstammt und sich darauf immer verlassen kann und nur aus dieser gespeist wird. Dies ist eine Haltung, die wir überall bei "primitiven" Stämmen finden, die sich aber in unseren Industriegesellschaften immer mehr verliert. Eine Rückbesinnung auf diese Werte, auch in therapeutischer Form (Familienaufstellung) ist irreführend oder zumindest nur Teil der Wahrheit. Für unsere Entwicklung als Menschen ist es wichtig zu erleben, daß Hilfe auch von außerhalb des familiären Systems kommen kann (Kampenhout: "Die Heilung kommt von außerhalb") . Auf die Wirtschaft bezogen manifestiert sich eine Forderung nach Beendigung der "Vettern-Wirtschaft". Anscheinend ist es für den Bewußtseinsprozeß der Menschheit wichtig, daß der Fluß der Kraft innerhalb einer Familie plötzlich abbricht. Durch diese Tatsache werden Menschen gezwungen, sich auf andere Kraftströme zu besinnen. Im Feld der Bären geht es nicht um uns selbst, sondern um eine Notwendigkeit um uns herum.
Wir sind nicht das Zentrum der Verletzung, deshalb ist alles, was den Bären betrifft so schwer zu verstehen, Wir haben uns jedoch angeboten, daß über unser Leben ein Konflikt ausgetragen wird. Hier im Raum, wo die Verreibung stattfindet herrscht Müdigkeit und Ruhe. Um uns herum, außerhalb dieses Raumes weben immense Kräfte.
Alles, was hier geschieht ist schwer zu glauben und es ist auch schwer, es sich vorzustellen, geschweige denn, es zu verstehen. Ich frage mich, was dann überhaupt heilen kann, wenn wir Bärenkrank sind ? Die Antwort war, daß es wirklich nur von Außen heilen kann. Heilung geschieht also konträr zu dem, wie wir sie sonst verstehen. Die übliche therapeutische Aufforderung besteht ja darin, über einen Konflikt, ein Thema nachzudenken und zu arbeiten. Der Patient soll Antworten auf seine Situation finden. In Bezug auf die Bärenkraft ist dies jedoch der verkehrte Weg. Hier hilft es, daß Zentrum zu verlassen und helfende Kräfte in der Peripherie zu finden. Es gibt in der Peripherie etwas, was viel größer ist, als wir selbst und wir kommen nicht darum herum, dieses "viel Größere" anzusprechen. Bärenheilung ist nur möglich, wenn wir eine Einwilligung geben, diese Kräfte anzunehmen.  Sie erfordert, denen zu glauben, die uns sagen, daß sie uns lieben und beschützen. Diese Heilung braucht Zeit, sie geschieht nicht von einem Moment zum anderen. Eine Angleichung an die Langsamkeit der bärenhaften Bewegungen.



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